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Nepal – Muktinath

Auch Tage nachdem ich Indien verlassen habe, genieße ich die Ruhe, die hier in Nepal vorherrscht. Die Landschaft im Süden wird vorrangig von grünen Feldern dominiert. Durch den Regen der vergangenen Wochen erscheinen diese in einem satten Grün.

Die Straßen sind in einem sehr guten Zustand und es macht unglaublich viel Spaß hier zu fahren. Jedoch sollte man sich vor den Begrenzungssteinen in der Mitte der Fahrbahn in Acht nehmen. Diese trifft man immer wieder in den unzähligen Kurven auf dem Weg nach Pokhara und sind extrem gefährlich, da das Motorrad leicht ins rutschen kommen kann.

In Pokhara treffe ich erneut auf Eloy und Lucy. Ich verbringe die nächsten Tage mit ihnen hier. Leider ist das Wetter nicht auf unserer Seite und es regnet täglich mehrmals. Pokhara selbst ist eine tolle Stadt für Touristen, überall Shops, tolle Restaurants und Cafes. Kann nach langer Zeit wieder guten Kaffee trinken.

Ich plane von Pokhara weiter nach Muktinath zu fahren. Upper Mustang werde ich nicht besuchen, da hier die Kosten für Guide und Genehmigung einfach zu hoch ist. 10 Tage Upper Mustang kosten für eine Person 1000 USD.

Aus unerklärlichen Gründen macht meine Husqvarna nach 20km fahrt Probleme. Motor klopft extrem, Kupplungshebel geht nach einiger Zeit leer durch. Ich überprüfe alle Flüssigkeiten, kann jedoch kein Problem entdecken. Nachdem sich der Motor etwas abgekühlt hat, funktioniert der Kupplungshebel wieder normal.

Leider hält das nur kurz an. Bereits nach 10km muss ich erneut stehen bleiben. Hier überprüfe ich nun Benzinleitung und Luftfilter. Beim Entfernen des Luftfilters läuft Wasser aus diesem. Vermutlich hat das Wasser zu einer schlechten Verbrennung geführt, trotzdem ist mir das nicht geheuer und ich fahre zurück nach Pokhara. Auf der Fahrt dorthin verhält sich das Motorrad wieder normal und ich beschließe Morgen weiter zu fahren.

Am nächsten Tag kann ich ohne Probleme Richtung Muktinath fahren. Die Straße wird ab Beni zunehmend schlechter und geht von hier auf einer Schotterstraße weiter. Muss hier jedoch bei einigen Baustellen warten und komme nur schleppend voran. Hätte nicht mit dieser abenteuerlichen Straße gerechnet, extrem staubig, tiefe Wasserdurchfahrten und matschige Abschnitte. Ich bin erstaunt, dass mein Hinterreifen die Situation dermaßen gut meistert.

Bei Tatopani ist für heute Schluss und ich mache mich auf die Suche nach einem Guesthouse. Dabei werde ich auf Deutsch angesprochen. Clemens hat mein Motorrad schon von der Entfernung gesehen und kann es kaum glauben, dass ich von Österreich bis hierher gefahren bin. Er kommt selbst aus Salzburg und absolviert gerade den Annapurna Circuit Trail. Beim Abendessen erzähle ich ihm von meiner bisherigen Reise.

Die Straße von Tatopani nach Muktinath ist in einem schlechten Zustand, komme trotzdem gut voran. Am Nachmittag erreiche ich Muktinath. Landschaft hat sich wieder total verändert. Würde diese am ehesten mit der Landschaft von Ladakh vergleichen.

In Muktinath trifft man auf einige Trekking Touristen, welche den Annapurna Circuit bewältigen und jede Menge hinduistische / buddhistische Pilger, die die Klöster besuchen.

Ich schlafe unglaublich schlecht und habe das Gefühl, dass ich krank werde. Vermutlich liegt es an der Höhe von 3600m. Wundere mich doch etwas, da ich bereits auf 4300m ohne Probleme übernachtet habe.

Nach dem Frühstück mache ich mich sofort auf den Weg, ich muss von von dieser Höhe runter. Die ersten Kilometer fühlt sich mein Körper noch total schwach an, erst unter 2500m wird meine Konzentration besser.

40 Kilometer vor Pokhara fängt das Motorrad erneut an Probleme zu machen. Es handelt sich um das selbe Problem, welches ich bereits Tage davor hatte, der Kupplungshebel geht leer durch. Ich bleibe stehen und überprüfe erneut alle Flüssigkeiten, Benzinleitung und reinige den Luftfilter bzw. kontrolliere die Luftfilterbox auf Wasser.

Nachdem ich alles überprüft habe, fahre ich weiter. Das Problem hat sich dieses mal nicht behoben und der Motor läuft extrem schlecht. 20Km vor Pokhara muss ich erneut stehen bleiben, Verkehrsstau und ich kann nicht kuppeln.

Nach einer kurzen Pause läuft der Motor besser und ich kann normal kuppeln. 5Km vor der Stadt höre ich ein eigenartiges Geräusch und der Motor nimmt kaum Gas an. Habe permanent das Gefühl, das mir der Motor jeden Augenblick abstirbt. Mit Müh und Not erreiche ich Pokhara und suche mein Hotel. Bei der Einfahrt zum Hotel stirbt mir der Motor endgültig ab, keine Chance den Motor zu starten, die letzten Meter müssen geschoben werden.

Ich bin heilfroh hier in Pokhara zu sein. Nun muss mir überlegen wie ich weiter mache, eine Reparatur wird sich kaum auszahlen bzw. kennt sich hier niemand mit diesem Motor aus.