Ich treffe mich heute in der Früh mit den anderen bei deren Hostel. Von dort aus, fahren wir gemeinsam zur Grenze. Im Vergleich zum Vortag sind heute die Straßen menschenleer und wir erreichen die Grenze um 9 Uhr. Da diese noch nicht geöffnet hat, müssen wir 30 Minuten warten. Sebastian und Paula treffen ebenfalls bei der Grenze ein.
Gemeinsam durchlaufen wir alle Checks. Ein Angestellter sagt zu mir: „You look like a Knight“. Wow, damit hatte ich wirklich nicht gerechnet. Ich kann hier alle Checks ohne Probleme passieren, Mario und Martin haben ihr Visa um einen Tag überzogen und die Angelegenheit muss nun geklärt werden. Nach circa 20 Minuten konnte auch dieses Problem behoben werden und wir können weiter zur indischen Seite Grenze. Dabei durchfahren wir die beiden Stadien, in welchen die tägliche Grenzparade aufgeführt wird.
Nachdem ersten Passcheck, fahren wir weiter zum Migration Gebäude. Dort müssen wir ein Formular ausfüllen und auf die weitere Bearbeitung warten. Als nächstes werden die Motorräder bzw. das Gepäck inspiziert. Es müssen alle Taschen / Koffer geöffnet werden, der Inhalt wird nur stichprobenartig kontrolliert.
Nun können wir wieder zurück zum Migration Gebäude und warten darauf, das unsere Carnets gestempelt werden. Als wir auch diese erhalten, können wir die Grenze verlassen. Die Außentemperatur ist unerträglich heiß und schwül. Bei Amritsar wird der Verkehr immer dichter und es staut sich überall. Für die letzten 500m zum Hotel benötigen wird 20 Minuten.
Schweißgebadet erreichen wir unser Hotel, welches sich in der Nähe des Goldenen Tempel befindet. Auch Eloy, Lucy und Mark sind hier. Das Zimmer ist traumhaft und für einen Preis von 15USD pro Person absolut fair. Ich raste mich von der Hitze etwas aus.
Später am Abend machen wir uns gemeinsam auf den Weg zum Goldenen Tempel, einem Pilgerort für Sikh. Beim Eingang müssen die Schuhe abgegeben werden und eine Art Kopftuch aufgesetzt werden. Sehen wie eine Gruppe Piraten aus.
Die Tempelanlage ist sehr eindrucksvoll und es tummeln sich jede Menge Menschen herum. Einige der Pilger gehen im Wasser vorm Tempel baden. An den Ecken der Anlage wird Essen ausgeteilt, welches für jeden Besucher gratis ist.
Bei einem Bier im Hotel erzählt uns ein Einheimischer, das wir ohne Probleme über Kaschmir nach Ladakh fahren können. Daraufhin planen wir unsere Route um und werden als erstes nach Srinagar fahren.
Der nächste Tag startet mit einem riesigem Problem, Mario kann seinen Motorrad Schlüssel nicht mehr finden. Alle helfen ihm den Schlüssel zu finden. Ein Hotelangestellter findet diesen schließlich. Mario ist der Schlüssel in der Tiefgarage aus der Tasche gefallen.
Nachdem dieses Problem beseitigt ist, können wir endlich los fahren. Außerhalb der Stadt wird der Verkehr besser und wir kommen gut voran. Aus unerklärlichen Gründen hat mein Garmin extreme Probleme bei der Routen-Berechnung nach Srinagar. Wir folgen einfach dem Highway nach Jammu. Bei Jammu sehe ich zum ersten Mal Affen am Straßenrand.
Einige Kilometer nach Jammu hört die tolle Straße auf und wir fahren durch eine Baustelle, hier geht es nur schleppend voran. Bei einem Checkpoint müssen wir stehen bleiben, da die Straße aufgrund von einem Erdrutsch blockiert ist. Einige der Leute hier warten bereits 2 Tage, dass die Straße wieder öffnet. Laut den Polizisten soll die Straße heute Abend wieder geöffnet werden. Da es jedoch bereits finster geworden ist, fahren wir nur mehr in den nächsten Ort, Ramban.
Um ca. 4 Uhr starten die ganzen Lkws, welche die letzten Tage nicht fahren konnten, und machen dabei einen unglaublichen Lärm. Wir schlafen nicht sehr gut und sind bereits um 7 Uhr wach. Die ersten Kilometer verlaufen noch sehr angenehm, danach Mega-Stau und wir kommen nur im Schritttempo voran. Aufgrund unserer Boxen sind wir stellenweise zu breit und kommen nicht bei den restlichen Fahrzeugen vorbei. Zum Glück ist das Wetter nicht zu heiß.
Wir benötigen für 20km 2 Stunden. Einer der Hauptgründe für den Stau ist der Check der Lkws welche vom Militär durchgeführt werden. Im gesamten Kaschmir Raum ist das Militäraufkommen sehr hoch.
Wir übernachten heute im Swiss Hotel in Srinagar, einer Empfehlung von Joe, er war hier schon 2 mal und kennt den Betreiber. Wir erhalten einen super Preis. Rouf, der Betreiber, macht ein Foto mit mir und schickt es Joe.
Später am Nachmittag fahren wir mit einem Boot am See. Als wir am Wasser fahren, kommen schon die ersten Verkäufer mit ihren Booten angefahren. Mario sagt: „Ein Eis wäre jetzt toll.“, einen Augenblick später fährt ein Boot mit einer Eskimo Kühlbox neben uns.
Die Szenerie ist unglaublich, überall sieht man kleine Shops, welche nur mit dem Boot erreichbar sind. Nach dem ganzen Lärm auf den Straßen Indiens, ist der See eine wohltuende und entspannende Abwechslung.