Nach meinem Aufenthalt in Konya geht es weiter Richtung Kappadokien, genauer gesagt nach Göreme zum Panorama Camping. Diesen Tipp habe ich von James erhalten, der mir ca 2 Wochen voraus ist.
Doch zuvor erkunde ich die Umgebung beim Tuz – Gölü, einem großen Salzsee in der Nähe von Aksaray. Bei meiner Erkundungstour entdecke ich einen Pfad der im Süden des Sees von Eskil nach Yenikent führt. Dieser Pfad wird hauptsächlich von den Lokalen Bauern verwendet, es scheint jedoch, dass selbst diese den Weg schon länger nicht mehr benutzt haben.
Nach ca 17km ist kaum mehr etwas von dem Weg zu sehen und man kann nur noch auf gut Glück ein paar Autospuren folgen.
Irgendwann erreiche ich eine neu ausgebaute Schotterstraße, welcher ich bis zur Ortschaft folge.
Ab hier geht es auf direktem Weg nach Göreme zum Campingplatz.
Ahmet, der Betreiber, ist ein super freundlicher Kerl und zeigt mir den Platz an dem ich mein Zelt aufbauen kann.
Gegenüber von meinem Zeltplatz steht ein großer Camper, der einem Pärchen aus Deutschland gehört. Die Beiden, Martina und Thomas, sind schon seit ein paar Wochen unterwegs und haben vor der Türkei Georgien und Armenien besucht.
Bei einer Tasse Kaffee erzählen sie mir genaueres über ihre Eindrücke aus den beiden Ländern.
Ich bin begeistert und überlege ob ich nicht diese beiden Länder in meine Reise einplane.
Zeitgleich fängt es an stark zu regnen und überflutet den Campingplatz.
Am späten Nachmittag, kurz vor Sonnenuntergang, mache ich mich auf Erkundungstour durch Göreme. Das Licht setzt die Kulisse super in Szene und ich kann einige tolle Aufnahmen machen.
Zurück am Campingplatz stelle ich fest, dass sich dieser in der Zwischenzeit gut gefüllt hat.
Auch ein Biker ist dabei, dieser kommt aus Russland und ist heute 800km gefahren. Mir tut bereits bei der Vorstellung von solchen Etappen der Hintern weh, ihm scheint diese Entfernung nichts auszumachen.
In Russland gibt es ein Event, Iron Butt, bei dem Non-Stop eine Strecke von 1600km gefahren wird. Er selbst hat an diesem Event bereits teilgenommen und diese Strecke in 21 Stunden bewältigt.
Am nächsten Morgen stehe ich um 5:15 auf, da ich den Sonnenaufgang mit den unzähligen Ballonen fotografiere. Die gesamte Szenerie ist wirklich beeindruckend.
Beim genaueren hinsehen stelle ich fest, dass diese Ballonfahrten mit riesigen Körben von bis zu 20 Personen durchgeführt werden. Mir sind nach dieser Erkenntnis 130€ für 1 Stunde Ballon fahren doch zu teuer.
Um 9 Uhr stehe ich dann auf und werde von Martina und Thomas zum Kaffee eingeladen.
Sie erzählen mir wieder von Georgien und zeigen mir Fotos von verlassenen Gebäuden aus der kommunistischen Zeit. WOW. Ich bin wirklich begeistert und meine Route wird angepasst.
Später mache ich mich mit dem Motorrad auf Erkundungstour und besuche das Freilichtmuseum von Zelve. Ich spaziere durch die Anlage und betrete sämtliche Höhlen die zugänglich sind.
Nach dem Freilichtmuseum fahre ich weiter Richtung Urgüp und entdecke eine Schotterstraße die hinter Zelve den Berg hoch führt. Da hier kein Verbotsschild steht, fahre ich mit meiner Husqvarna bis ganz zum Gipfel hoch. Dort angekommen, genieße ich eine tolle Aussicht.
Leider scheint sich das Wetter zu verschlechtern und ich beschließe den Gipfel zügig zu verlassen.
Am nächsten Morgen stehe ich wieder um 5:15 auf und begebe mich dieses mal zu einem anderen Aussichtspunkt. Auch hier kann ich wieder tolle Fotos machen und den Anblick der vielen Ballons genießen.
Um 9 Uhr stehe ich wieder auf und werde von Martina und Thomas zum Frühstück eingeladen. Es gibt lokales Brot, Käse aus Österreich und Georgien und guten Kaffee.
Nach dem Frühstück checke ich das Motorrad auf Öl, lockere Schrauben und Kettenspannung. Da die Kette relativ locker ist, muss ich die Kettenspannung ein bisschen erhöhen.
Danach steht einer Rundfahrt nichts mehr im Weg. Mein erstes Ziel für heute ist die Burg von Ortahisar. Hier geht es über steile Metall Leitern bis nach oben zu einer Aussichtsplattform.
In Ortahisar besuche ich einen Weinkeller und sehe mich nach einem Geschenk für Martina und Thomas um. Der Betreiber ist sehr geschäftstüchtig und lässt mich sämtliche Weine kosten. Jedoch muss ich ihn beim Einschenken bremsen, da ich heute noch Motorrad fahren will.
Nach Ortahisar geht es weiter Richtung Urgüp und anschließend wieder nach Zelve.
Ich bleibe mehrmals stehen und fotografiere die tolle Landschaft.
Besonders toll ist hier, dass man so gut wie überall Schotterstraßen findet, die ich mit dem Motorrad befahren kann.
Am Nachmittag mache ich eine Wanderung durch das Pidgeon Valley. Es ist wunderschön und zu meinem Glück sind kaum Menschen hier.
Beim Umkehren mache ich halte bei einem kleinen Lokal das am Weg liegt.
Der Betreiber besitzt eine KTM 350 und hat bereits mein Bike beim Eingang gesehen.
Die Husqvarna scheint im gut zu gefallen, leider sind ausländische Motorräder in der Türkei extrem teuer. Er erzählt mir außerdem, dass es hier in Göreme eine tolle Offroad Szene gibt.
Am Abend lerne ich ein Motorrad Pärchen aus Deutschland kennen. Sie sind in Süd-Ost Asien gestartet und fahren zurück nach Deutschland, aktuell sind sie seit 1,5 Jahren unterwegs.
Am nächsten Tag schlafe ich mich aus. Leider ist das Wetter heute nicht so toll.
Erst später am Nachmittag wird das Wetter beständiger und ich fahre nach Kaymakli und besichtige dort die Untergrund Stadt. Da zu dem Zeitpunkt kein Guide frei war, folge ich einer indischen Gruppe. Hier hat bereits im 2. Raum die erste Person Probleme mit der Enge und Dunkelheit.
Ich selbst folge der Markierung und dringe immer tiefer in das Höhlensystem ein.
Zum Teil sind die Gänge dermaßen niedrig das man fast kriechend durch muss.
Nach ca. 40min habe ich den Rundgang beendet und kehre zum Campingplatz zurück.
Martina und Thomas werden heute weiter fahren und ich verabschiede mich von den Beiden.
Am 23.5.2018 habe ich Göreme verlassen und mich auf den Weg nach Nemrut Dagi gemacht.