Heute Morgen wache ich mit unglaublichen Magenkrämpfen auf. Ich trinke jede Menge Wasser um den Kreislauf etwas zu beruhigen, leider hilft das alles nichts. Da es am Vormittag sowie so regnet bleibe ich im Bett liegen.
Gegen Mittag lässt der Regen nach und es zeigt sich die Sonne. Meinem Magen geht es zwar noch immer nicht sonderlich gut, ich beschließe dennoch über den Kardungla Pass nach Diskit zu fahren. Im unteren Teil des Passes ist die Straße in einem sehr guten Zustand. Ab einem Checkpost wird diese schlechter und rutschiger, die Schneefälle vom Vortag haben die Schotterstraße etwas aufgeweicht.
Oben am Pass stehen jede Menge Touristen die das obligatorische Foto mit dem Passschild machen. Mir ist das etwas zu viel in dieser Situation in mache mich gleich weiter auf den Weg nach Diskit. Die Magenkrämpfe sind inzwischen wieder stärker geworden und jeder Checkpost raubt mir den letzten Nerv.
In Diskit fahre ich zum erstbesten Guesthouse und nehme mir hier ein Zimmer, eine schlechte Entscheidung wie sich später noch herausstellen wird. Nach dem Abladen von meinem Gepäck raste ich mich etwas aus und hoffe, dass sich meine Magenschmerzen bis zum Abend bessern werden.
Als ich später wieder aufwache, sehe ich kleine Käfer die im Bett herumkrabbeln. Zuerst denke ich mir noch nicht viel dabei. Erst als ich einen zerquetsche, sehe ich einen Blutfleck. Komisch, habe noch nie so etwas gesehen.
Am nächsten Tag geht es mir noch schlechter und ich muss den ganzen Tag im Bett verbringen. Auch einige dieser besagten Käfer zeigen sich. Eine kurze Recherche im Internet bestätigt mir, dass es sich hier um Bettwanzen handelt!
Zum Glück geht es mir am darauffolgenden Tag besser und mache mich auf den Weg nach Pangong. Davor fahre ich noch nach Hunder und sehe mir dort die Sanddünen an.
Beim Zurückfahren stimmt irgendetwas nicht mit meinem Hinterrad und ich bleibe kurz vor der Tankstelle stehen. Habe erneut einen Platten, dieses Mal hat erneut der Reifen den Schlauch beschädigt. Ein Angestellter von der Tankstelle bringt den Reifen inkl. Schlauch zu einem Mechaniker und lässt diese dort reparieren.
Nach diesem Zwischenfall fahre ich weiter zum Kloster von Diskit. Beim Kloster selbst ist niemand vor Ort und alles ist geschlossen. Kann mir hier nur die riesige Buddha Statue ansehen.
Die Strecke zwischen Diskit und Tangtse wird mir von vielen als Baufällig beschrieben, ich empfinde diese jedoch als ganz OK und komme hier gut voran. Leider regnet es hier stellenweise. Bei Tangtse treffe ich auf eine Gruppe von Indern, welche mit Ihren Royal Enfields ebenfalls zum Pangong See fahren wollen. Wir fahren gemeinsam nach Man und übernachten hier in einem Homestay.
Es hat die ganze Nacht geregnet und die umliegenden Berge haben etwas Schnee abbekommen. Als ich mich am nächsten Tag auf den Weg Richtung Manali mache, hat der Regen zwar aufgehört, trotzdem ist es sehr kalt. Pangong liegt auf 4200m.
Beim Zurückfahren nach Tangtse funktioniert auf einmal mein Schalthebel nicht mehr richtig. Scheint als wäre hier die Feder gebrochen, welche den Schalthebel in die Neutral-Stellung bringt. Ich muss nun den Schalthebel bei jedem Schaltvorgang mit dem Fuß in die Neutral-Stellung bringen und anschließend den gewünschten Gang einlegen. Ärgerlich, aber nicht weiter problematisch.
Kurz vorm Changla Pass nieselt es und meine Handschuhe werden nass. Bei der Passhöhe liegt Schnee und ich habe taube Finger von der Kälte. Hier hätte ich mir zum ersten Mal Heizgriffe gewünscht. Nach dem Pass wird die Temperatur wieder etwas angenehmer und die Sonne zeigt sich.
Da ich es heute nicht mehr nach Manali schaffen werde, bleibe ich bei Rumtse stehen und übernachte in einem Homestay auf 4300m. Sehr kalt und schmutzig im Zimmer. Schlafe sehr schlecht und mache mich daher gleich in der Früh auf den Weg.
Fahre hier gleich zu Beginn über einen Pass mit 5200m, es hat am Vortag geschneit und es ist sehr kalt. Ab Pang wird die Straße schlechter und nach einer Unebenheit in der Straße reißt mir der Spanngurt und das Heck fängt an zu hängen. Bei einer Pause versuche ich das Problem provisorisch zu lösen und fixiere das Heck mit dem Spanngurt wieder.
Danach versuche ich so schnell wie möglich weiter zu kommen und mache kaum Pausen. Beim Rohtang Pass muss ich durch dichten Nebel fahren, man sieht keine 10m und stellenweise ist die Straße in einem schlechten Zustand. Sehe hier 2 Geier, welche gerade dabei sind eine tote Kuh zu verspeisen.
Ich bin heilfroh als ich kurz vor Manali bei einer Biker Hotel ankomme. Das Zimmer ist sauber und ich habe endlich wieder eine Dusche mit Warmwasser. Am Rücken und an den Armen sieht man inzwischen wo ich von den Bettwanzen gebissen wurde. Der Juckreiz ist unbeschreiblich.