Wir machen einen Tag in Dushanbe Pause und machen unsere Motorräder bereit für den Pamir Highway, M41. Rik muss zu einer Werkstatt, da sein Hinterrad-Lager nicht mehr im besten Zustand ist. Zum Glück hat Bikehouse das Lager hier und kann es gleich einbauen.
Während Azid von Bikehouse Riks Transalp herrichtet gehen wir etwas essen und fahren zurück zum Hostel. Später am Nachmittag holen wir sein Motorrad ab. Azid möchte heute Abend mit uns etwas unternehmen, er wird uns mit einem Taxi beim Greenhouse Hotel abholen.
Um 8Uhr holt uns Azid ab, auch ein russischer Biker ist dabei. Das Lokal das uns er für uns ausgesucht hat ist super und es sind viele Einheimische hier. Azid hat ein spezielles Ritual, 6 Bier und einige Snacks. Der Kerl hat ein ordentliches Tempo wenn es ums Biertrinken geht. Später fahren wir noch zu einem anderen Lokal und trinken dort Vodka. Dazu wird ein salziger Fisch mit Zwiebel und Kartoffel gegessen.
Da heute Bentos Geburtstag ist, feiern wir später noch im Hostel weiter. Dazu öffnen wir seine Wiskey Flasche.
Das Aufstehen nach dem gestrigen Trinkgelage fällt heute jedem etwas schwer. Wir schaffen es dennoch vor 10 Uhr am Motorrad zu sitzen und fahren auf der M41.
Die Landschaft ist super und es macht Spaß wieder auf tollen kurvenreichen Straßen zu fahren.
Nach einer Weile wird die Straße merklich schlechter und geht in eine Schotterstraße über. Es ist kaum zu glauben, dass es sich hier um eine Hauptverkehrsroute handelt.
Mitten im Nirgendwo treffen wir auf Jasper und Kim, welche mit ihrem Landrover unterwegs sind.
Anscheinend haben sie ein Problem mit einem Radlager, welches Jasper gerade zu reparieren versucht.
Fahren weiter auf der M41, die Straße ist inzwischen zu einer groben Schotterstraße geworden. Diese fordert auch ihre Tribute, Riks Dämpfer hat ein Leck. Wir fahren zur erst besten Ortschaft, Tarvi Dara, und suchen uns eine Unterkunft. Jetzt hat das Abenteuer wirklich angefangen, Zimmer ist OK, aber das gesamte Ambiente ist sehr gewöhnungsbedürftig.
Rik versucht in der Zwischenzeit einen Transport für sein Motorrad nach Dushanbe zu organisieren.
Ein Kerl vom Minenräumungsdienst erklärt sich bereit ihm zu helfen, sollte er keinen Räumungs-Auftrag bekommen.
Das Abendessen hier war OK, leider kann man das vom Bier nicht behaupten. Eines der furchtbarsten Biere die ich jemals getrunken habe.
Der Fahrer hat am nächsten Morgen leider schlechte Neuigkeiten für Rik. Dieser hat einen Räumungsauftrag erhalten und kann ihm somit nicht helfen. Somit bleibt Rik nichts anderes über als mit dem kaputten Dämpfer zurück nach Dushanbe zu fahren. Die anderen machen sich bereit nach Rushan zu fahren.
Bei der Tankstelle treffen wir auf Pavel, dem russischen Biker vom Bikehouse. Er wird sich uns anschließen. Fahren über eine tolle Passstraße nach Kalai Kuhm, die Landschaft ist herrlich, am höchsten Punkt erreichen wir 3200m.
Beim Runterfahren stürzt Pavel in einer Kurve, zum Glück ist ihm und dem Motorrad nichts passiert. Einzig einer der Plastikkoffer hat sich von der Halterung gelöst, kann jedoch wieder montiert werden.
Nur ein paar Minuten später verliert er sein Handy am Weg. Die Suche dauert 1 Stunde.
Wir erreichen Kalai Kuhm und ich sehe zum ersten mal Afghanistan, irgendwie unheimlich und aufregend zugleich.
Ab hier geht es in einem engen Tal entlang des Panj Flusses weiter Richtung Süden. Man kann konstant nach Afghanistan blicken. Die Ortschaften die man sieht, bestehen aus sehr einfachen Lehm, Stein Bauten. Kinder schwimmen im schmutzigen Fluss. Es gibt inzwischen eine Straße auf Afghanischer Seite welche die Ortschaften miteinander verbindet. Immer wieder sieht man Mopeds und NGO Geländewagen die hier unterwegs sind.
Ich fahre voraus und kann mit meiner Husqvarna ein gutes Tempo halten. Leider sind die anderen Bikes etwas zu schwer und müssen langsamer fahren. Als ich keinen der Jungs mehr im Spiegel sehe warte ich.
Nach einer Weile meldet sich Samuel via Whatsapp. Er hat einen Platten und ist 2km von meiner Position entfernt. Mit etwas Glück schafft er es bis zu meiner Position zu kommen.
Wir versuchen den Schlauch zu tauschen. Leider sitzt der Heidenau K60 auf seiner Felge sehr straff und wir haben Schwierigkeiten den Schlauch zu tauschen. Als wir den Reifen wieder auf der Felge Montieren zerstören wir den Schlauch. Bento fährt mit dem alten Schlauch und Felge in den nächsten Ort und lässt diesen dort richten. Der Rest wartet.
Als Bento wieder zurückkommt, montieren wir den Reifen so schnell wie möglich, es wird bereits dunkel und die nächste Unterkunft ist noch ein paar KM entfernt. Leider schaffen wir es nicht rechtzeitig und müssen im dunkeln fahren. Zum Glück gibt es eine Unterkunft nach einem Militär Checkpoint. Zimmer ist grauenhaft, Dusche nicht vorhanden, Toilette ist widerlich.
Wachen alle schon um 5 Uhr auf, das Ungeziefer, das hier herumfliegt ist nicht zum aushalten.
Samuels Schlauch hat während der Nacht wieder Luft verloren, also fahren wir nochmal zu dem Mechaniker. Dort sieht der Mechaniker sofort, dass der Flicken nicht sauber abdichtet. Er muss diesen neu aufkleben und wir sollen dieses mal etwas warten bevor wir den Schlauch einbauen. Während der Kleber härtet, wird Samuels Kofferträger geschweißt, da dieser auf einer Seite gebrochen ist.
Nachdem alles erledigt repariert wurde, fahren wir weiter nach Khorog. Das Tal wird etwas breiter, ist jedoch etwas eintönig. Wir erreichen Khorog am frühen Nachmittag und übernachten in der Pamir Lodge, einer bekannten Globetrotter Unterkunft. Die Anlage ist super und das Zimmer ist OK.