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Usbekistan – Samarkand

Langsam aber doch, geht mir das mitgebrachte Bargeld aus. Im Hostel erklärt mir der Betreiber wo ich einen Bankomaten finden kann, leider akzeptiert dieser keine meiner Karten. Nach einer längeren Suche finde ich schließlich einen Bankomaten der meine Mastercard akzeptiert.

An diesem kann ausschließlich in 100 Dollar Noten Geld behoben werden. Zum Glück ist gleich auf der anderen Straßenseite ein Hotel, in dem ich die US Dollar gegen Usbekische Som wechseln kann.

Es ist bereits Nachmittag und es gibt noch immer keine Neuigkeiten von Shanes Bike. Ich mache mich dennoch auf den Weg nach Samarkand, da mein Visa in ein paar Tagen ausläuft und ich mir die Stadt in Ruhe ansehen möchte.
Bevor es Richtung Samarkand geht, fahre ich noch zu einer offiziellen Tankstelle, an welcher ich 91 Oktan Benzin tanken kann.

Dort entdecke ich, dass ein Kabel nicht an der Luftfilter Box angeschlossen ist. Beim Anschließen läuft so gut wie alles schief was nur schief laufen kann und mir tropft der Schweiß von der Stirn, Außentemperatur weit über 40°C.

Die Strecke nach Samarkand ist sehr eintönig, aber zum Glück in einem guten Zustand. Auch die Anzahl der Tankstellen, welche 91 Oktan Benzin verkauft, nimmt stark zu. Markiere auf der Strecke mehr als 15 Tankstellen in meinem Garmin.

Nicht nur die Anzahl der Tankstellen hat zugenommen, auch jede Menge Polizei steht am Straßenrand und wartet nur darauf einen Temposünder anzuhalten. Die Usbekische Polizei ist für das Abzocken von Touristen bekannt. Ich werde zum Glück auf der Strecke nicht gestoppt.

Das Guest House, das ich mir gebucht habe, hat eine super Lage, ich kann den Registan Platz in nur wenigen Minuten zu Fuß erreichen. Der Betreiber des Guest House spricht fließend Deutsch, er hat Germanistik studiert und einige Jahre in Deutschland gelebt.

Für heute Abend empfiehlt er mir die lokale Bier-Meile zu besuchen. Diese ist bekannt für die vielen Brauereien und gute Schaschliks. Die Auswahl an Schaschlik Spießen ist der Wahnsinn. Nach meinem Abendessen, spaziere ich Richtung Guest House. Dabei treffe ich erneut auf die beiden Französischen Hitchhiker, welche ebenfalls mit mir das Kaspische Meer überquert haben.

Nach einer Weile passiere ich den Registan Platz, dieser ist am Abend toll beleuchtet und viele Einheimische mit Familien tummeln sich in der Nähe das Platzes.

Am nächsten Morgen mache ich mich nach dem Frühstück auf den Weg zur Necropolis. Auf dem Weg passiere ich eine Mosche, welche ich besichtige. Ich empfinde den Eintrittspreis mit 10€ doch etwas übertrieben.

Danach spaziere ich über den Friedhof Richtung Necropolis. Die Grabsteine sind sehr aufwendig mit Bildern der Verstorbenen verziert. Über einen Hintereingang erreiche ich die Necropolis und besichtige das Areal. Die Gebäude sind alle in einem spitzen Zustand bzw. werden gerade restauriert.

Bevor es zu heiß wird, gehe ich zurück zum Guest House und reserviere ein Zimmer für Bento, Rik und Samuel. Diese sollten heute im laufe des Tages hier in Samarkand ankommen. Sie benötigen jedoch ewig und erreichen Samarkand erst gegen 20Uhr. Anscheinend hatten sie nicht so viel Glück wie ich und wurden von der Polizei aufgehalten.

Der Polizist wollte von ihnen 300 US Dollar, zum Glück blieben sie stur und warteten ab. Nach einer Weile wurde es dem Polizisten zu blöd und hat sie weiterfahren lassen.

Wir fahren gemeinsam mit einem Taxi zur Bier-Meile. Heute ist hier die Hölle los, liegt aber vermutlich am Fußball WM Finale. Nach dem Spiel erhalten wir einen Tisch und speisen sehr gut. Als wir beim Zurückfahren den Registan Platz passieren, ist es bereits 23Uhr und die Lichter sind ausgeschaltet. Schade, hätte hier gerne ein Foto gemacht.

Am darauffolgenden Tag verabrede ich mich in der Früh mit Philipe aus Österreich, welcher ebenfalls hier in Samarkand ist. Ich, Philipe und Samuel wollen heute die Bauwerke der Stadt fotografieren.

Wir erreichen den Registan Platz und erleben diesen vor der Öffnungzeit ohne Menschen und mit tollem Licht.

Die Wärter versuchen wie bereits am Vortag Leute außerhalb der Öffnungszeiten anzulocken und eine Privattour anzubieten. Uns kommt das jedoch nicht ganz OK vor und beschließen zum Grabmal von Timur weiterzugehen.

Auch hier hier sind wir die ersten Besucher, können jedoch ganz offiziell das Grabmal besichtigen.

Als wir zurück zum Registan Platz gehen, hat dieser bereits geöffnet. Wir besuchen die einzelnen Madrasa. Im Inneren sind Fotos von den Renovierungsarbeiten ausgestellt. Die meisten historischen Gebäude waren Anfang des 20. Jahrhunderts größtenteils Ruinen. Man hat hier sehr viel Zeit und Geld investiert um diese Gebäude wieder herzurichten.

Als wir beim Guest House ankommen, schlafen Bento und Rik noch. Faule Säcke. Nachdem die beiden auch aufgestanden sind, machen wir uns auf den Weg nach Tajikistan.

Der Grenzübertritt verläuft stressfrei. Wir müssen auf tajikischer Seite eine Straßen Maut von 10 US Dollar bezahlen. Direkt nach der Grenze tausche ich die restlichen Usbekischen Som gegen Tajikische Somoni.

Die Straße ist in einem spitzen Zustand und windet sich durch eine beeindruckende Berglandschaft. Nach 2 Wochen Steppe und Wüste bin ich froh wieder Berge zu sehen. Auch die Temperaturen erreichen wieder ein erträgliches Level.

Auf dem Weg nach Duschanbe passieren wir den Ansob Tunnel, welcher auch als der Tunnel des Todes bekannt ist. Dieser wurde zwar 2017 renoviert und ist sicher um einiges besser als die Jahre davor, ich bin trotzdem froh als ich die andere Seite erreiche. Der Tunnel hat keine Belüftung, schlechtes Licht und es fahren unzählige LKWs.

Eingang zum Ansob Tunnel

Das Straßenbild von Duschanbe ist gepflegt und man sieht eine Menge moderner Autos. Der Unterschied zwischen Stadt und Land ist gigantisch.