Wir haben insgesamt 8 Tage auf die Fähre von Baku nach Aqtau warten müssen. Es gibt hier keinen Fahrplan, man kann nur täglich beim Hafen anrufen und nach dem aktuellen Status fragen. Doch selbst das Personal am Hafen hat keine Ahnung wann die Schiffe ankommen.
Es gibt 2 Fähren die von Baku nach Aqtau fahren, Professor Gul und Mercuri 1. Die aktuelle Position dieser Schiffe kann man auf einer Marine Tracker Website verfolgen.
Als sich Mercuri 1 auf den Weg von Aqtau zurück nach Alat, neuer Hafen von Baku, macht, kontaktieren wir den Hafen erneut. Nun scheint es endlich eine Positive Auskunft zu geben und wir fahren zum Hafen und kaufen unsere Tickets. Wir sollen jedoch am nächsten Tag bereits in der Früh hier sein, um alle Formalitäten zu erledigen.
Am nächsten Morgen sind wir bereits um 9Uhr am Hafen und erledigen alles was noch aussteht.
Beim Migration-Check wird bei mir und Rik ein Problem festgestellt. Wir beide sind bereits den 10. Tag hier im Land und haben keine Registrierung, da wir dachten, die Registrierung wird vom Hostel durchgeführt.
Der Herr fordert uns auf eine Strafe von 200€ pro Person bezahlen. Zum Glück kann sein Kollege nach ein paar Telefonaten das Problem lösen und wir müssen nichts bezahlen.
Danach beginnt das große Wartespiel und die Suche nach dem besten Platz im Schatten. Unter den normalen Passagieren befinden sich 9 Motorradfahrer, 1 Autofahrer und einige Backpacker.
Es ist unglaublich heiß und einer meiner Kollegen erhält beim Warten im Schatten einen Sonnenbrand.
Durch ein technisches Gebrechen verzögert sich das Ausladen und die Stimmung unter den Fahrgästen ist am Boden.
Bei Sonnenuntergang beginnen wir zu kochen, wir glauben nicht heute noch von hier weg zu kommen. Wenig später taucht ein Angestellter auf und bittet und zum Zoll-Checkpoint zu fahren. Als wir dort ankommen gibt es erneut einen Stromausfall. Nachdem das Licht wieder funktioniert, fangen die Beamten mit der Zollabfertigung an.
Nach 15 Stunden warten sind wir endlich an Board.
Die Zimmer an Board sind OK, aber unglaublich heiß. Es scheint, dass am gesamten Schiff die Klimaanlage nicht funktioniert und es fühlt sich unter Deck an wie in einer Sauna.
Meiner Motorradkollegen Schlafen am Deck, ich versuche im Zimmer zu schlafen.
Werde um 6:30 zum Frühstück geweckt. Hier geht es drunter und drüber, da die Anzahl der Stühle stark begrenzt ist. Es würde zwar mehr Tische im Nebenraum geben, dieser wird jedoch aus unbekannten Gründen nicht geöffnet.
Danach sitzen wir an Deck und versuchen uns irgendwie die Zeit zu vertreiben.
Rafal, Biker aus Polen, hat mit seinem Ukrainischen LKW-Fahrer Zimmerkollegen über die aktuelle Situation gesprochen. Die LKW-Fahrer sind extrem unglücklich über die Verschlechterung des Service an Board.
Zu Mittag gibt es Hühnchen und eine Joghurt ähnliche Suppe, auch hier wieder das Problem mit den Stühlen. Ein LKW-Fahrer beschwert sich, dass es kein Kompott als Nachspeise gibt.
Am Nachmittag wird es wieder brutal heiß, jeder versucht hier irgendwo einen Platz im Schatten zu finden.
Wir passieren auch die Stadt im Meer. Diese wurde zu Ölbohr-Zwecken errichtet und ist eine riesige Ansammlung von Ölbohrinseln. Das Wasser hier ist extrem ölig.
Beim Abendessen kommt es beinahe zu einer Rangelei. LKW-Fahrer wollen den Kapitän sprechen, da die Hitze an Board einfach nicht auszuhalten ist.
Kurz vor Sonnenuntergang, machen wir uns mit unseren Kameras an Deck bereit. Bento möchte auch seine Drohne hier starten, hat jedoch bedenken wegen Indifferenzen.
Er startet. Zuerst sieht alles noch OK aus, doch auf einmal kann er die Drohne nicht mehr steuern und diese fliegt extrem knapp am Schornstein des Schiffes vorbei Richtung offenes Meer.
Wir alle sind der Meinung, das die Drohne verloren ist.
Auf einmal taucht diese wieder am Horizont auf. Bento konnte sie nach einer gewissen Entfernung wieder steuern. Die Landung verläuft leider nicht ganz sauber, ein Rotor geht dabei kaputt.
Ich schlafe erneut im Zimmer, habe mir für diese Nacht eine Art Windtunnel gebaut und kann angenehm schlafen.
Den Hafen von Aqtau erreichen wir am nächsten Morgen um 6 Uhr. Soldaten kommen an Board und kontrollieren das Handgepäck der Touristen. Danach werden wir mit einem Shuttle-Bus zum Passport Check gebracht. Nach kurzem Warten ist alles erledigt und wir können unsere Fahrzeuge vom Schiff holen.
Als nächstes steht eine vollständige Gepäcks-Kontrolle vom Motorrad bevor. Hierbei wir man gebeten alles zu öffnen.
Der nächste Schritt ist der mühsamste. Es muss ein Dokument organisiert und die Hafengebühr bezahlt werden. Der Kerl, der einem dieses Dokument ausstellt ist jedoch so dermaßen langsam, das wir hier 3 Stunden warten müssen.
Nach 6 Stunden am Hafen sind wir endlich fertig und fahren zu einem nahe gelegenen Hostel mit Strandlage. Wir schwimmen im Kaspischen Meer und rasten uns nach dieser anstregenten Erfahrung aus.