Nach 2 gemütlichen Tagen geht es für mich, Samuel und Pavel weiter in den Wakhan Corridor. Bento kann uns leider nicht begleiten, er hat sich den Magen verdorben und wird noch ein paar Tage hier in Khorog bleiben.
Die Straße ist gegenüber unseren Erwartungen in einem guten Zustand und so können wir die Strecke nach Ischkaschim in kurzer Zeit bewältigen. Auf dem Weg dorthin erblicke ich eine 701 Husqvarna die bei einem Cafe parkt. Beim genaueren hinsehen erkenne ich ein vertrautes Gesicht, Emanuele welchen ich an der Iran-Armenien Grenze vor 1,5Monaten getroffen habe. Wir beide freuen uns, uns nach dieser Zeit wiederzusehen und er wird sich der Gruppe bei der Fahrt durch den Wakhan Corridor anschließen.
Bei Ischkaschim wollen wir für eine Mittagspause stoppen, leider können wir hier kein ansprechendes Restaurant finden und beschließen weiter zufahren. Doch bevor wir weiterfahren entdeckt Emanuele, dass mein hinteres Ritzel schon sehr stark verschließen ist. Er ist der Meinung ich schaffe es nicht bis nach Kirgistan und hätte das davor überprüfen sollen.
Sein Pessimismus hilft mir hier nicht viel. Ich muss versuchen so sanft wie möglich mit dem Motorrad weiter zu fahren und bis nach Osh kommen. Davor habe ich keine Chance Ersatzteile aufzutreiben.
Das Tal wird ab Ischkaschim breiter und und grüner. Zum Teil sieht man sehr schöne schneebedeckte Berge auf der Afghanischen Seite. Die Straße ist inzwischen wieder in eine Schotterstraße übergegangen. Teilweise hat man es hier mit relativ lockerem, tiefen Schotter zu tun, man sollte versuchen in den Spuren der Autos zu fahren.
Wir fahren zu den Bibi Fatima Hot Springs und baden in den heißen Quellen. Danach gehen wir im nahe gelegenen Restaurant etwas essen. Das Ambiente sieht nicht sonderlich einladend aus, ich bestelle mir eine Suppe und trinke Schwarztee.
Nach dem alle wieder gestärkt sind, wollen wir weiter fahren. Pavel entdeckt bei seiner Transalp, dass sein Front-Fender gebrochen ist und will diesen hier reparieren. Da es schon etwas später ist und es noch einige Kilometer zu fahren gibt, beschließt der Rest weiterzufahren.
Die Straße ist wie zuvor eine grobe Schotterstraße, man kann jedoch ein gutes Tempo fahren und es gibt kaum Schlaglöcher oder ähnliches, die einen extrem fordern. Teilweise hat man es mit kurzen Sand-Passagen zu tun, welche jeder von uns ohne Probleme meistert. Kurz vor Langar haben wir es noch mit einer Wasserdurchfahrt zu tun, welche wir durchfahren müssen. Aber auch hier läuft alles gut und wir erreichen unser Guest House in Langar vor Sonnenuntergang.
Die Unterkunft ist im klassischen Tadschikischen Stil, geschlafen wird in einem offenen Raum mit Matratzen am Boden. Dieser Raum wird außerdem noch als Ess-, Wohnzimmer verwendet. Das Abendessen ist sehr gut und mehr als ausreichend.