Mache mich in der Früh auf den Weg nach Ushguli. Ich habe mich hier für die Route über Lentekhi entschieden.
Die Strecke nach Lentekhi ist in einem super Zustand und verläuft entlang einer Schlucht. Ab Lentekhi wird die Straße merklich schlechter.
Ich treffe hier auf 2 Deutsche, die diese Strecke in einem normalen Van hochfahren wollen. Sie sind zuversichtlich das sie es schaffen werden, ich bin mir da jedoch nicht so sicher, wird diese Route ausschließlich für 4×4 Geländefahrzeuge empfohlen.
Bei der ersten Ortschaft hört die befestigte Straße auf und wird zu einer unbefestigten Straße mit tiefen Wasserpfützen. Zum Teil kann man diese umfahren, andere dagegen müssen durchfahren werden.
Die Strecke wird von Kilometer zu Kilometer immer schlechter, tiefe Spuren im Matsch von Jeeps Wasserdurchfahrten und große Felsbrocken fordern mein ganzes Fahrkönnen. Kann aber ohne Sturz hochfahren.
Die Anstrengung lohnt sich, die Landschaft die einem hier präsentiert wird ist der absolute Wahnsinn, man ist von schneebedeckten 5000m Bergen umringt.
Als ich in Ushguli ankomme, kann ich die Gipfel der Berge leider nicht in ihrer vollen Pracht sehen, da diese in Wolken gehüllt sind.
Bei meiner Unterkunft lerne ich Jan Jac aus Frankreich kennen, er ist ebenfalls mit dem Motorrad unterwegs. Ich staune nicht schlecht als ich seine Bereifung sehe. Jan Jac hat es mit Straßenreifen hier hoch geschafft und überlegt ob er über Lentekhi runter fährt.
Wir erkunden gemeinsam die nähere Umgebung. Die Ortschaft mit den Türmen sieht super aus und die Bergkulisse ist einmalig.
Nach einem tollen Abendessen bei unserem Guesthouse lege ich mich schlafen. Die Kälte in der Nacht ist unangenehm und ich verwende zu den Decken meinen Schlafsack.
Am nächsten Morgen mache ich mich auf den Weg in ein Tal, das zum nahe gelegenen Gletscher führt.
Bleibe hier jedoch bei einem Schneefeld stecken. Ein Einheimischer Mann hilft mir das Motorrad rauszubekommen und wir suchen gemeinsam einen Weg auf die andere Seite.
Danach geht es abenteuerlich weiter, muss eine Wasserdurchfahrt mit 50cm meistern. Das Wasser spritzt auf allen Seiten hoch. Ein paar hundert Meter weiter rutsche ich in einem Matsch-Feld aus. Bin hier in eine Jeep Spur gekommen und konnte nicht mehr steuern. Zum Glück ist mir und dem Motorrad nichts passiert.
Der Ausblick von hier ist traumhaft und es sind kaum Menschen hier. Die Rückfahrt nach Ushguli verläuft stressfrei. Die Wanderer die hier unterwegs sind sehen mir zu wie ich die Wasserdurchfahrt erneut meistere. Bin selbst erstaunt wie gut das funktioniert, liegt vermutlich an meiner Husqvarna 701.
Die Strecke nach Mestia ist die Hauptverkehrsroute nach Ushguli und es kommen mir jede Menge Autos entgegen.
Lerne hier auch 2 Motorradfahrer kennen, Samuel und Rik. Sie wollen heute über Ushguli nach Lentekhi fahren. Des weiteren wollen sie auch weiter nach Zentral Asien, Samuel hat sein China Crossing am selben Tag wie ich.
Die Strecke nach Mestia ist durch den vielen Verkehr stark aufgeweicht. Man muss höllisch aufpassen wenn man hier von einem dieser riesigen Kaukassus Hunde verfolgt wird. Diese sehen nicht gerade freundlich aus und verfolgen mich mit bis zu 40 km/h.
20 Kilometer vor Mestia fahre ich wieder auf einer befestigten Straße. Von Mestia fahre ich der Schlucht entlang Richtung Kutaissi. Dort treffe ich wieder auf Samuel und Rik und wir gehen gemeinsam etwas Essen.